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BuskerBus Polen & Romek Poplonyk


von Michael Liermann

Das Ende des letzten Beitrags drehte sich um Polen und da wollen wir für dieses Mal auch bleiben. Zu dem Festival nach Zary kamen wir über einen befreundeten Musiker und Schauspieler. Wir trafen Romek Poplonyk in Österreich beim Gauklerfestival in Feldkirch zum ersten Mal. Bevor wir ihn selbst kennen lernen durften, hörten wir unzählige legendäre Geschichten über ein Straßenkunstfestival in Polen: den BuskerBus! Es wurden verschiedenste Künstler aus aller Welt dahin eingeladen – Musiker, Jongleure, Artisten, Clowns, Zauberer, Pantomimen, Straßenmaler, Poeten – alles war dabei. Die bunte Künstler-Truppe wurde in einen Bus gepackt und in verschiedene polnische Städte verfrachtet. Daher der Name “BuskerBus”. Bus für Omnibus und Busker ist das englische Wort für Strassenmusiker und Strassenkünstler.

Das Konzept mutete sehr mittelalterlich an: Gaukler, die als feste Truppe von Stadt zu Stadt ziehen, dort ihr Können zeigen und eingefahrene Zustände kurzerhand auf den Kopf stellten. Mitunter bis an die Grenzen des für die Einwohner erträglichen. Dann hieß es meist, die Füße in die Hand nehmen und den Ort schnellstmöglich verlassen…

Wir lernten also Romek kennen, verbrachten ein paar wilde Tage gemeinsam beim Gauklerfest in Feldkirch und er vermittelte uns noch im selben Jahr nach Zary. Dort erfuhren wir dann auch, dass er den legendären BuskerBus organisiert und er lud uns stante pede im nächsten Jahr dorthin ein.

Das Strassenkunstfestival machte seinem Namen alle Ehre, die Shows, die Orte, die Erlebnisse und vor allem die eingeschworene Künstler-Gemeinschaft waren unbeschreiblich, einfach fantastisch. Wir verbrachten einige der kommenden Jahre bei Romek und dem BuskerBus. In der Rückschau haben wir festgestellt, dass Romek unser größter Mentor und Förderer war. Er lehrte uns wichtige Dinge über das Wesen der Straßenkunst, die Freiheit des Künstlers und dank ihm entwickelten sich unsere Shows und unsere Bühnencharaktere sprunghaft nach vorne. Es war in Breslau als unsere Musketier-Show zum ersten Mal so richtig zündete und wir den Kniff raus hatten. Ein herrliches Gefühl!

Leider ist Romek mittlerweile verstorben, aber in unseren Herzen wird er für immer weiter leben! Ein Mann der Straßenkunstgeschichte schrieb und allein der Geschichten wegen immer noch weiter schreibt!

RIP Romek Poplonyk! Here he is! Unser Held, der Erste von links (im Gespräch mit dem ukrainischen Strassenmusiker Ostap Kendratschuk).

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